Jazz-Kalender
29.03.24 14:21:53|Besucher online: 1516|Konzerte:94|gerade gesucht: Konzerte Affler

Flagge englisch Duo Thomas Siffling - Daniel Prandl

Nachdem seine beiden letzten Trio- Alben „kitchen music“ (2007) und „cruisen“ (2009) eher dem Nu Jazz verpflichtet waren, verspürte Thomas Siffling seit einiger Zeit die Lust und den Reiz, sich einmal intensiv und gleich auf Albumlänge dem Genre der Balladen zuzuwenden. Schließlich hatte er schon immer ein Faible für ruhige Nummern, in denen er Raum hatte, Ton und Melodieführung auszukosten.

Nach einem inspirierten und inspirierenden Duo-Konzert mit dem in Mannheim lebenden Pianisten Daniel Prandl war auch schnell ein passender Partner für das anspruchsvolle Projekt gefunden.

Die beiden Musiker loteten gemeinsam diverse Sound- und Interpretationsmöglichkeiten aus, dabei immer auf der Suche nach homogen und warm klingenden Stimmungen. Sollte man Standards wählen? Oder vielleicht ein Programm aus deutschen Volksliedern zusammen stellen? Wie wäre es, bekannte Kinderlieder zu reharmonisieren und sie wie einen Standard zu behandeln? Die Ideen wanderten und wandelten sich. Was gerade noch sinnvoll und stimmig erschien, passte in der folgenden Session nicht mehr ins Bild. Scheinbar, denn in der folgenden Woche sah die Sache erneut anders aus. 

Die ganze Zeit aber ging es für beide Musiker fraglos darum, jene besonderen Momente einzufangen, in denen die Inspiration und die Kreativität zweier Individualisten in ein intensives und auch intimes Zusammenspiel mündet.

Playing in the Twilight Zone: Man entschied sich früh für abendliche Studio- Sessions, die eine gleichermaßen entspannte Atmosphäre und eine hohe Konzentration versprachen - die beste Grundlage, um Tiefe und Sinnlichkeit aus dem musikalischen Material herauszukitzeln.

Auf der Suche nach einem stimmigen Repertoire einigten sich beide Musiker schließlich auf eine luzide Mischung aus Eigenkompositionen, reharmonisierten Volks- und Kinderliedern und international bekannten Melodien wie „La Mer“. Intoniert in intimsten Zwiegespräch mit Flügel und Flügelhorn (2 Nummern auch auf der Trompete), ausgerichtet auf das Wesentliche: die Stimmung und den Sound.

Es fehlt nicht an Stimmen aus dem Bekanntenkreis der Musiker, die behaupten, zumal Thomas spreche hier insbesondere mit einer Person, die (noch) nicht der Sprache mächtig ist. Aber vielleicht sind derartige Assoziationen auch etwas zu sensibel. Was aber nach dem Hören von „Ballads“ aber irgendwie auch nicht wundert, oder?

Quelle: JAZZ´n´ARTS