Jazz-Kalender
25.04.24 22:57:26|Besucher online: 1748|Konzerte:88|gerade gesucht: Konzerte Arnfels Österreich

Francois de Ribaupierre Quartet

Der Zürcher Bassist Herbie Kopf taufte eine seiner Platten provokativ "Who shot the piano-player? ". Dieser Titel passt auch bestens zum Quartett um den Saxofonisten und Klarinettisten François de Ribaupierre. Das prägende Merkmal seiner Formation ist nämlich die Abwesenheit eines Harmonieinstruments, beispielsweise eines Pianos oder einer Gitarre. Dieser Sachverhalt eröffnet den Musikern auf harmonischer aber auch rhythmischer Ebene ungekannte Freiheiten, stellt gleichzeitig aber auch eine gros

Flagge englisch Francois de Ribaupierre Quartet

Der Zürcher Bassist Herbie Kopf taufte eine seiner Platten provokativ "Who shot the piano-player? ". Dieser Titel passt auch bestens zum Quartett um den Saxofonisten und Klarinettisten François de Ribaupierre. Das prägende Merkmal seiner Formation ist nämlich die Abwesenheit eines Harmonieinstruments, beispielsweise eines Pianos oder einer Gitarre. Dieser Sachverhalt eröffnet den Musikern auf harmonischer aber auch rhythmischer Ebene ungekannte Freiheiten, stellt gleichzeitig aber auch eine grosse Herausforderung dar. Die Interaktion zwischen den Musikern erhält ein besonderes Gewicht. Man könnte das ganze Konzept unter der Formel "Reduce to the max" zusammenfassen. Zwar liefern Bass und Schlagzeug gleichsam das Skelett, die überflüssigen Pfunde eines Harmonieinstruments fehlen jedoch. Die beiden Bläser sind ganz auf sich allein gestellt und liefern das Fleisch am Knochen. Die resultierende Musik – alles Eigenkompositionen von de Ribaupierre – besticht in ihrer Klarheit und Lebendigkeit und klingt wie eine zeitgenössische Version des West Coast Jazz der 1950er Jahre. Der 36-jährige François de Ribaupierre wuchs in Lausanne auf, studierte zuerst an der dortigen Jazzschule und später in Köln bei Wolfgang Engstfeld und Bill Dobbins, wo er auch heute lebt. Obwohl Schweizer, kennt man diesen erstklassigen Musiker, der unter anderem Mitglied des "Cologne Saxophone Quintets" ist und mit Michael Brecker und Dave Liebmann zusammenspielte, hierzulande kaum. Dies wird sich ändern: der Klangästhet hat unlängst ein bestechendes Debutalbum veröffentlicht und verzaubert auch als (Bass-) Klarinettist, stets getragen von seinen kongenialen deutschen Mitmusikern.