Vinicio Capossela
Sein aktuelles Album MARINAI, PROFETI E BALENE bringt Vinicio Capossela mit seiner Band für ein Konzert nach Berlin. Am 20.April 2012 wurde MARINAI,PROFETI E BALENE in Deutschland veröffentlicht (Label Ponderosa, Vertrieb Edel/Qrious) und am 10. Mai stellen VINICIO CAPOSSELA & BAND das ALBUM im einzigen Deutschlandkonzert im BERLINER HUXLEY'S vor.
Vinicio Capossela
& Band
Der in Hannover geborene und in der Region Emilia Romagna aufgewachsene Vinicio Capossela ist ohne Zweifel Italiens schillerndster und vielseitigster Musiker,
Besetzung: VINICIO CAPOSSELA (Gesang, Klavier, Gitarre) * ALESSANDRO STEFANA (Gitarre, Banjo, Harmonium) * VINCENZO VASI (Theremin, Sample, Stimme) GLAUCO ZUPPIROLI (Kontrabass) * ZENO DE ROSSI (Schlagzeug) * MAURO OTTOLINI (Posaune, kleine Basstuba, Flöten, Stimme) *
FRANCESCO ARCURI - (Singende Säge, Santoor, Sampler)
Vinicio Capossela "Marinai, Profeti e Balene"
Im Zentrum von Vinicio Caposselas künstlerischem Schaffen steht das Wort, unter seinen
vielen Talenten nimmt das des Poeten seit jeher einen Sonderrang ein. Der Italiener ist ein
Büchernarr, er hat die Werke der Weltliteratur Seite für Seite verschlungen und über seine
Begeisterung für die Sprache berühmter Literaten wie Geoffrey Chaucer, Louis-Ferdinand
Céline und Oscar Wilde schon frühzeitig zum eigenen Schreiben gefunden. Inzwischen ist er
selbst ein anerkannter Autor, mit exzellenten Dichtungen in seiner Muttersprache, seien es
nun Romane, Hörspiele, Theaterstücke, Drehbücher oder Songtexte, muss er sich vor den
großen Namen keineswegs verstecken.
Dass Capossela das Spiel mit Worten liebt und kunstvoll beherrscht, ist in jeder Textzeile
von "Marinai, Profeti e Balene" ("Seeleute, Propheten und Wale") offensichtlich. Seine Magie
besteht hier einmal mehr in der Fähigkeit, die Grenzen des herkömmlichen 3-Minuten-Songs
zu überschreiten und mit einigen wenigen Metaphern ganze Welten zu erschaffen. Diese
Welten bevölkert er überaus spannend mit Dämonen und Schatten, verlorenen Seelen und
Versagern. Angeregt wurde das aktuelle Doppelalbum von Romanklassikern über das Meer,
die Seefahrt und all die Kreaturen, denen man unterwegs begegnen kann, egal ob es sich um
menschliche, tierische oder mythologische Wesen handelt. So wurde beispielsweise der
Opener von CD eins unverkennbar von Herman Melvilles unvollendetem Roman "Billy Budd"
und dessen Hauptfigur, dem Matrosen auf einem Kriegsschiff, inspiriert. Mit "Lord Jim" ist
natürlich der gleichnamige Erste Offizier aus Joseph Conrads Meistererzählung gemeint.
Und die in anderen Songs vorkommenden Sirenen ("Sirens"), der blinde Prophet Teiresias
("Tell me, Tiresias") oder auch die Pleiaden ("The Pleiades (The Seven Sisters)") gehen auf
die griechische Mythologie der Antike bzw. Homers Seefahrer-Epos "Odyssee" zurück.
Natürlich ist es schade, dass die meisten Zuhörer hierzulande Vinicio Caposselas Songlyrik
nicht verstehen werden, doch keine Angst, auch ohne Italienischkenntnisse kommt man voll
auf seine Kosten. Je nach Textinhalt hält der 46-jährige nämlich die passende Musik bereit,
und die begeistert sicher auch den Sprachunkundigen. Das Spektrum des Albums erstreckt
sich von der Folklore aus Caposselas Heimatregion Emilia-Romagna bis zum Schieflagen-
Sound eines Tom Waits. Dazwischen erklingen Stücke mit Jazz-, Cabaret-, Schlager-,
Rock- und Klassikelementen, denen allesamt ein unwiderstehlicher Zauber innewohnt.
Das Licht der Welt erblickte Vinicio Capossela 1965 in Hannover, doch schon kurz nach der
Geburt ging seine Familie mit ihm zurück nach Italien. Musikalisch wurde er dort zunächst
vom volkstümlichen Liedgut in Kampanien an der Westküste der Stiefelhalbinsel geprägt,
später entdeckte er die Welt der angloamerikanischen Singer/Songwriter für sich. Die ersten
Einspielungen unter eigenem Namen standen ganz im Zeichen von On-the-road-Mythen, wie
man sie in den Büchern von Jack Kerouac und Charles Bukowski antrifft. Zudem war damals
auch der Einfluss von Louis Prima und Caposselas Landsmann Renato Carosone ("Tu vuò
fà l'americano") schon spürbar. Mit den Jahren wurden dann die eigenen Wurzeln stetig
wichtiger, nahm die heimische Musiktradition immer breiteren Raum ein.
Bis dato hat "Italiens faszinierendster Musikreisender", so das britische Musikmagazin Mojo,
insgesamt dreizehn Alben veröffentlicht. 1990 erschien sein Debüt "All'una e trentacinque
circa", für das es gleich den angesehenen Tenco-Preis gab. Auf "Il ballo di San Vito" begann
1996 Vinicio Caposselas fruchtbare Zusammenarbeit mit dem New Yorker Gitarristen Marc
Ribot, die bis heute andauert. Erwähnenswert wären darüber hinaus auch noch das auf Platz
eins der italienischen Charts eingestiegene Album "Ovunque proteggi" von 2006 sowie das
2008 mit Platin veredelte "Da solo". Mit "Marinai, Profeti e Balene" legt Capossela jetzt eines
der ambitioniertesten Werke seiner Karriere vor. Bleibt nur zu hoffen, dass "Italiens größtes
Geheimnis" (Sunday Times) damit endlich auch bei uns gelüftet wird.
Pressetext zur Albumveröffentlichung am 20.4.2012 von Q-rious music / Public Relations
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