Jazz-Kalender
26.04.24 15:24:59|Besucher online: 1670|Konzerte:89|gerade gesucht: Konzerte Trossingen
Rootville

Rootville(8/2014)

Offshore

Offshore

Jazz aus Köln / Berlin

Möckel, Christoph
Christoph Möckel
Saxophon
Lutz, Oliver
Oliver Lutz
Kontrabass
Krahmer, Constantin
Constantin Krahmer
Klavier
Peters, Dierk
Dierk Peters
Vibraphon, (Schlagzeug, Piano, Percussion)

Das kann man als eine rasante Entwicklung bezeichnen: Das Quintett fand 2009, noch während des Studiums an der Musikhochschule Köln, zusammen. Nach Abschluss des Studiums 2011 und mehreren Auszeichnungen und Preisen bei Wettbewerben erschien bereits ihre erste Aufnahme Côte de Cologne (DMCHR 71117, Double Moon Records) in der etablierten Nachwuchsreihe Jazz thing Next Generation im Februar 2013. Es folgten umfangreiche Touren und schließlich die Aufnahmen zu Rootville. Das Ensemble ist nach bald 100 gemeinsamen Auftritten in Clubs und auf renommierten Festivals (Jazzwoche Burghausen, WDR 3 Jazzfest u.a.) zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammen gewachsen, die die raffinierten und doch eingängigen Kompositionen von Dierk Peters und Constantin Krahmer versteht und zum Leben erweckt. Mehr und mehr kommt auch der individuelle Sound der Band zum Tragen, der natürlich auch mit der nicht alltäglichen Besetzung (mit Klavier und Vibraphon) zusammen hängt. Aber auch mit der Verwurzelung der Musiker in der Jazzhistorie, die sie gemeinsam während ihrer Ausbildungszeit stark werden ließ. Trotzdem gelingt der Brückenschlag zu zeitgemäßer und vor allem persönlicher, gereifter Gestaltung. Die Balladen strahlen eine enorme Entspanntheit aus, die wie in Ballade pas sans batterie fast eine mystische Dimension erreichen. Dagegen stehen Titel wie Der Neurosenkavalier oder Metropulse mit treibenden Grooves, vertrackten Harmonien und Rhythmuswechseln. Nach 5 Jahren hat Offshore sich zu einer viel beachteten Band entwickelt, die ein immer größeres Publikum erreicht. Wie schon beim Vorgänger stammt gut die Hälfte der Kompositionen von Vibraphonist Dierk Peters, der auch als Instrumentalist zu den gefragten Musikern in Deutschland gehört. Er versteht es, hoch virtuoses Spiel mit tiefem Verständnis für melodische Gestaltung zu verbinden. Bei Offshore kommt das blinde Verständnis dazu, das ihn mit dem Komponisten der weiteren Stücke, dem Pianisten Constantin Krahmer verbindet. Besonders wichtig ist dies in einer Band, in der zwei Instrumente eigentlich in Konkurrenz stehen müssten. Hier aber vereinen sich Vibraphon und Piano zu einem gemeinsamen Sound, der sowohl band-dienlich als auch solistisch heraus ragend sein kann. Auch Saxophonist Christoph Möckel ist mittlerweile gefragt und spielt in mehreren renommierten Formationen. Sein Ton, kraftvoll und doch sensibel, ist bereits zu seinem Markenzeichen geworden. Darüber hinaus sind seine Improvisationen getragen von Gestaltungswillen und durchaus auch überraschenden Wendungen. Oliver Lutz ist ebenso zu einer festen Größe geworden: er arbeitet nicht nur mit etablierten deutschen Musikern (Pablo Held, Jonas Burgwinkel u.a.), sondern auch mit international bekannten wie David Binney und Donny McCaslin zusammen. Seine Qualitäten sind bei Offshore besonders gefragt: kreative Linienführung und rhythmische Variabilität. Über diese Fähigkeiten verfügt auch der Schlagzeuger der Band: Rafael Calman hält in groovenden Stücken die Spannung, treibt die Mitspieler an. In ruhigen Passagen wiederum schafft er es, Zurückhaltung mit purer Präsenz zu verbinden eine Auszeichnung für jeden Drummer! Indeed, the quintet's impassioned collectivism shines throughout the program, amplified by thought-provoking compositions... And it's all effectuated by musicians who express musical maturity beyond their years. (Glenn Astarita All About Jazz)