Jazz-Kalender
28.04.24 22:58:28|Besucher online: 2154|Konzerte:89|gerade gesucht: Jazz Workshops Neuenkirchen bei Bassum
Krakowczyk, Thomas

Thomas Krakowczyk

Instrument(e): Gitarre, Gesang, Trompete

Homepage: smackdab.de

Ein Musiker für den Genre-Grenzen ein Fremdwort ist!

Flagge englisch Thomas Krakowczyk

Thomas Krakowczyk verbringt seine ersten Lehrjahre im München der frühen Achtziger Jahre, wo er anfangs im Jazzclub "Unterfahrt" als Kassierer arbeitet und die Konzerte namhafter Musiker mit dem Walkman aufnimmt, um sie dann zu transkribieren. Er besucht Jazz Workshops in Erlangen und Remscheid und nimmt Unterricht bei den lokalen Musikgrößen, den Gitarristen Thomas Reimer (Wien) und John Thomas (USA) sowie dem Schlagzeuger und Rhythmikdozenten Rudolf Roth. Eine prägende Rolle spielen in dieser Zeit die harmonischen, kompositorischen und musiktheoretischen Ideen des in Nürnberg lebenden Pianisten Chris Beier ("Der chromatische Kosmos"). Mit seinem Trio "Conception" sammelt K. erste Bühnenerfahrungen im Jazzclub Unterfahrt und im Münchener Umland (Jazzfestival Regensburg, Burghausen).

Der Schlagzeuger des Trios, Roland Biswurm, unternimmt in dieser Zeit zwei Reisen nach Kuba und bringt von dort Schallplatten mit. Neben der kubanischen Musik experimentiert er mit ungeraden Takten, vor allem dem 5/4 Takt, und mit der Verschmelzung von alter deutscher Volksmusik mit den Aufführungspraktiken des Jazz, welches von nun an einen wichtigen Teil der Trioarbeit ausmacht.

1987 übersiedelt Thomas Krakowczyk nach Hamburg, wo er zunächst als Postbote jobbt und ansonsten Gitarre und Trompete übt. Er besucht regelmäßig die Jam Session im Jazzclub "Birdland" und spielt an Wochenenden in "Dennis' Swing Club". Später arbeitet er in der Requisite des Thalia Theaters und lernt so den Regisseur Robert Wilson ("Parzival", "Black Rider") kennen, dessen Arbeitsweise ihn zu Kompositionen anregt, die K. nachts aus musikalischen Ideen und kleinen Motiven, die er im Lauf des Tages auf kleinen Zetteln notiert, ausarbeitet und dann mit seinem Quintett im Birdland aufführt.

Von 1988 bis 1996 studiert K. an der Hochschule für Musik in Hamburg Jazzgitarre, welches vor allem eine verstärkte gesellschaftliche Anerkennung seiner Tätigkeit als Musiker bedeutet. Sein Gitarrenspiel verfeinert er durch akribische Transkription diverser Wes Montgomery Aufnahmen.

Aus dem Musikerumfeld des Birdland entsteht das Krakowczyk 5-tet (mit Ralph Reichert, Tenorsaxophon; Buggy Braune, Klavier; Johannes Huth, Kontrabass und Heinz Lichius, Schlagzeug) dessen Repertoire aus harmonisch komplexen Instrumentalkompositionen besteht (dokumentiert auf der CD "From Bop to New Age", Birdland Records 001).

Parallel dazu formiert sich aus der Arbeit in Dennis' Swing Club das Krakowczyk Trio (mit Basti Jensen, Kontrabass und Björn Lücker, Schlagzeug) dessen Repertoire aus klassischen Jazz Standards besteht (zu hören auf der CD "Dedicated to Dennis", smack dab records 9603).

Anfang der Neunziger arbeitet Krakowczyk mit der Sängerin Sarah Seidel und dem Bassisten Henry Altmann im Quartett "Something Personal" des Schlagzeugers Jo Schneider. In dieser Formation unternehmen sie ein Gastspiel nach St. Petersburg und eine Reise nach Madrid. Das Repertoire besteht aus klassischen Unterhaltungsjazztiteln. Mit dieser Gruppe lernt K. zum ersten Mal den musikalischen Alltag außerhalb des behüteten Rahmens der Jazz Clubs kennen.

Im Sommer 1993 ist Dennis' Swing Club eine zeitlang geschlossen (endgültig schließt der Klub dann im Frühjahr 1999) und K. sucht einen neuen Ort um Aufzutreten. Er übernimmt die Organisation eines täglichen Musikprogramms im "Entrée", dem früheren "Piccolo Theater" im Hamburger Schanzenviertel, und agiert dort bis zur Schließung des Musikbetriebs durch die Behörden im Frühjahr 1994 als Leiter der Hausband, erstmals auch als Sänger und Trompeter.

Als Folge der Arbeit im Entrée stellt K. auf Anregung eines Partyveranstalters eine siebenköpfige Partyjazzband, das "Jazz ‚n' Dance Orchestra", zusammen, mit arrangierten Bläsersätzen und Jo Schneider als Sänger und Frontman. Die Aufnahmen werden auf dem selbst gegründeten Plattenlabel "smack dab records" veröffentlicht (CD 9501 "Jazz ‚n' Dance Orchestra – Nightclubsinger").

Durch seine regelmäßige Arbeit als Schlagzeuger der Hausband in "Angie's Nightclub" auf der Reeperbahn ist Jo Schneider allerdings für viele kleinere Auftritte nicht abkömmlich, so dass K. nun gelegentlich in einer ähnlichen Besetzung selbst als Sänger auftritt (CD 9602 "Krakowczyk! – Die Kapelle spielt den Blues").

1997 intensiviert K. seine Arbeit als Trompeter. Er besucht regelmäßig die Montagssession auf dem "Feuerschiff" unter Leitung des New Orleans Trompeters Norbert Susemihl und erarbeitet sich das Standardrepertoire des Traditionellen Jazz. Von 1999 bis 2004 übernimmt er selbst immer wieder die Sessionleitung. In diesem Rahmen lernt er den Schlagzeuger Thomas Planthaber kennen, mit dem ihn bis heute eine enge Zusammenarbeit verbindet.

1999 stellte K. ein neues Jazz ‚n' Dance Orchestra zusammen, eine sechsköpfige Band (Trompete, Tenorsaxophon, Posaune, Klavier, Kontrabass, Schlagzeug), in der er Trompete spielt. Das Repertoire besteht aus eigenen Kompositionen in verschiedenen Stilen und Rhythmen. K. entdeckt mehr und mehr die kubanische Musik. Im Januar 2001 tritt die Band erstmals mit dem Conga Spieler (und Spezialisten für afrokubanische Musik) Thomas Altmann mit einem reinen Latin Programm im Birdland auf. Im März gastiert die Gruppe ("Jazz ‚n' Dance Orchestra – Back From Cuba! ") im Wismarer "Tikozigalpa" und feiert einen umwerfenden Erfolg, der verschiedene Auftritte in Berlin, Schwerin, Eberswalde und in der Hamburger Hafenstraße nach sich zieht. Die Gruppe tritt von nun an unter dem Namen "Ricardo Alemán y su orquesta" auf. Im Sommer 2001 wird die CD 0104 "El angel de Tejadillo" eingespielt, die einige Zeit den siebten Platz einer internationalen Latin Jazz Top Ten belegt.

Das Jazz ‚n' Dance Orchestra tritt im November 2002 mit einem durcharrangierten, traditionellen Swingprogramm im Rahmen einer Lesung über die Hamburger Swing Kids im Dritten Reich im Thalia Theater auf und kommt so in Kontakt mit den Lindy Hop Tänzern der Hamburger "New Swing Generation", bei deren Swingpartys die Gruppe von nun an regelmäßig auftritt.

K. arbeitet immer öfter als Gitarrist und Sänger in Volker Moritz Gruppe "Hot Jazz Stompers", einem Trio mit Saxophon, Gitarre und Kontrabass, bei dem alle Mitglieder auch singen und das im Hamburger Umland, vor allem in den Sommer Monaten bei Gartenfesten und Privatfeiern, sehr viele Auftritte hat.

K. stellt für solche kleineren Auftritte eine eigene Triobesetzung zusammen mit dem Gitarristen Jürgen Kok, einem Bekannten vom Feuerschiff und Henry Altmann, dem Bassisten von Something Personal. K. singt und spielt Trompete und tritt unter dem Pseudonym "Nat King Thomas" auf.

2002 kommt der Kontakt zu einem engagierten Veranstalterteam in Lüneburg zustande, die die Musikkneipe "WunderBar" betreiben. Dieser Ort wird eine beliebte Spielstätte für K. s verschiedene Gruppen.

2003 eröffnet unter der Sternbrücke am Rande des Schanzenviertels ein neuer Musikklub, das "Soular", welches sich schnell zu einem Treffpunkt der verschiedenen Musikerszenen etabliert. Hier tritt K. von nun an sowohl mit seinem Latin Orchester als auch mit dem Krakowczyk Trio regelmäßig auf. Das Repertoire des Trios besteht jetzt aus Groove orientierten eigenen Instrumentalkompositionen und vokalen Blues und Soul Jazz Stücken. (Die Instrumentalkompositionen sind veröffentlicht auf der CD 0405 "Krakowczyk Trio – Originals". Zum Jahreswechsel 2004/2005 entstehen die Aufnahmen zur CD 0510 "Ricardo Alemán y su orquesta – Mi barrio por la noche"). Das Soular schließt im Sommer 2004.

Aus Unzufriedenheit über die letzten Studio Erfahrungen und die schlechte Klubsituation richtet sich K. im Herbst 2005 sein eigenes Studio ein und beginnt Lieder mit deutschen Texten aufzunehmen, wobei er neben dem Gesang auch alle Instrumente selbst einspielt, dazu gehören Gitarre und Trompete, aber auch Bass, Tuba, Tenorhorn sowie verschiedene Perkussionsinstrumente und Trommeln. Der Arbeitstitel der Produktion ist: CD 0511 "Nat King Thomas – Party in der Provinz".

Ansonsten arbeitet K. als Gitarris