Jazz-Kalender
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The Puppini Sisters

The Puppini Sisters

Homepage: thepuppinisisters.com

Seit ihrem Sprung in die Top Twenty der britischen Albumcharts sind sie aus der englischen Musikwelt schon nicht mehr wegzudenken. Sie selbst nennen ihre Musik "Vintage-Swing-Pop". Ihr musikalischer Stil schafft es den Sound der vierziger Jahre frisch und direkt von Herzen neu aufleben zu lassen. Zu Beginn gab das leidenschaftliche Vokalensemble ihre perfekt harmonisierten Arrangements von "Boogie Woogie Buggle Boy", "Panic" oder auch "Wuthering Heights" zum besten.

Flagge englisch The Puppini Sisters

Die Begeisterungswelle für die neue Sensation aus Großbritannien schwappt nun auch zu uns herüber: Bei ihrem Showcase auf der diesjährigen Popkomm und einem Auftritt im Rahmen der Gala des Deutschen Fernsehpreises 2006 (ARD) sang sich die 3-Mädel-Truppe bereits in die Herzen eines deutschen Publikums. Nun kommen die Puppinis erstmals auf Clubtournee nach Deutschland und werden die Puppen tanzen lassen. Ein Erlebnis, das es nicht zu verpassen gilt!

Die brünette Italo-Spanierin Marcella Puppini, die rothaarig-irische Stephanie O'Brien und die blonde Britin Kate Mullins sind augenscheinlich weder verwandt noch verschwägert. Auch Püppchen sind die jungen Damen keine. Versiert, verspielt und reizend sind sie dennoch allemal.

Vor kaum zwei Sommern begründeten sie, allesamt Elevinnen des Londoner "Trinity College of Music" (und nebenbei Burlesktänzerinnen oder angehende Designerinnen bei Vivienne Westwood), ihr leidenschaftlich launiges Vokalensemble – aus einer Kaprice heraus, nachdem sie das französische Zeichentrickbonbon "Das große Rennen von Belleville" begeistert hatte (für dessen Filmmusik Komponist Benôit Charest ja die Klänge der Andrews- und Boswell Sisters aufleben ließ). Noch bevor der französische Tonsetzer dafür im fernen Hollywood mit einem Oscar gekrönt werden konnte, machten sich die drei Britinnen auf eigene Faust daran, die herrlichen Harmoniewelten ihrer Sisters im Geiste zu modernisieren.

Mit Witz und Respekt, Talent und Elan besorgten sie sich die glamourösen Kleider der stoffreichen Swing-Ära und gaben ihre perfekt harmonisierten Arrangements von Klassikern wie dem "Boogie Woogie Bugle Boy", "Panic" von The Smiths oder auch "Wuthering Heights" von Kate Bush zum Besten – in einschlägigen Nachtclubs und schwülen Spelunken.

Eine freudetrunkene Anhängerschaft folgte ihnen bald von Auftritt zu Auftritt. Woraufhin die sensationellen Sisters einen Managementvertrag mit den ehemaligen Beratern der Cocteau Twins und The Smashing Pumpkins ebenso wenig ausschlagen konnten wie einen Plattenvertrag mit Universal Music. "Wo wir auftreten, gewinnen wir die Herzen des Publikums", freut sich Marcella. "Wir sind witzig und augenzwinkernd, nehmen aber unsere Musik sehr ernst", ergänzt Stephanie, mit zwanzig Lenzen die Gruppenjüngste. "Wir lieben, was wir tun, und sind ebenso euphorisiert wie überrascht über unseren Erfolg", konstatiert Kate.

Die Puppini Sisters selbst bezeichnen ihren musikalischen Stil als "Vintage-Swing-Pop". Das Trio haucht nicht nur, nein, auf ihrem Debütalbum "Betcha Bottom Dollar" pustet es den Sound der vierziger Jahre so richtig von Herzen durch. Dazu passt, dass auch das aufgenommene Songmaterial, übrigens komplett produziert vom unbewussten Initiator des Trios, Belleville-Komponist Benôit Charest, so ungewöhnlich wie unantastbar ist.

Zwar finden sich auf dem Album auch von den Andrew Sisters populär gemachte Standards wie "Boogie Woogie Bugle Boy" oder "Bei mir bist du schön" und auch die "Heebie Jeebies" der Boswell Sisters, selbstredend im Originalarrangement. Herzstück der mitreißenden Songsammlung sind jedoch zeitgenössische Stücke, etwa die schon erwähnten Gassenhauer "Panic" und "Wuthering Heights" oder auch der Blondie-Klassiker "Heart of Glass". "Uns ist aber wichtig, dass wir nicht lediglich das Vergangene wieder beleben, sondern einen neuen Ansatz gefunden haben, um zeitgemäß mit der Musik unserer Göttinnen, die ja die Musik unserer Großeltern war, umzugehen", betont Marcella. "Wir sind sehr unkonservativ. " "Wir wissen, dass die Vierziger und dieser Burlesk-Trend momentan sehr en vogue sind. Aber wir springen nicht auf einen Zug auf. Wir lieben diese Musik wirklich innig".

Diese Leidenschaft schimmert in jedem Moment von "Betcha Bottom Dollar" durch, das allen Freunden erfrischender Unterhaltungsmusik die vielleicht angenehmste Überraschung des Jahres bescheren wird und es mit seinem charmanten Schwung bereits in die Top 20 der britischen Albumcharts geschafft hat. Der Titel des Erstlingswerkes der tollen Puppini Sisters spricht übrigens auch Bände; übersetzt bedeutet er in etwa "Darauf kannst du dein Gesäß verwetten".