Jazz-Kalender
05.05.24 22:05:32|Besucher online: 1135|Konzerte:112|gerade gesucht: Dominik Schürmann
Saxofone - ein Kompendium (6. Auflage 2021)

Saxofone - ein Kompendium (6. Auflage 2021)(6/2012)

Uwe Ladwig

6., nochmals erweiterte und verbesserte Auflage 2021

Mehr geht nicht…!
Zu diesem Schluss musste kommen, wer die erste Auflage von Uwe Ladwigs umfassendem Handbuch „Saxofone“ anschaute. Doch es zeigte sich, dass dies noch nicht alles war: Der Autor hat zahlreiche weitere Informationen erhalten von begeisterten Lesern, Saxofonbauern, Reparateuren und Instrumentenhändlern. Zudem hat er auch selber mit der ihm eigenen Akribie weiter recherchiert. Die auf diese Weise zusammengetragenen neuen Erkenntnisse sollen den Saxofonfans nicht vorenthalten bleiben: Zusammengefasst in der vorliegenden zweiten, noch umfassenderen Neuauflage bietet Ladwigs enzyklopädisches Saxofon-Lexikon den gesamten aktuellen Wissensstand über dieses faszinierende Instrument und setzt damit neue Maßstäbe. Wer sein Wissen generell erweitern möchte oder einen zuverlässigen Ratgeber sucht zur Überprüfung und Bestimmung des eigenen Instrumentes, dem sei dieses Werk wärmstens empfohlen.

Thomas Kaufhold
Herausgeber SONIC SAX & BRASS

Ladwig, Uwe
Uwe Ladwig
Tieftöner (Bass-Saxofon, Tubax) + Schlagwerker

Alles, aber auch wirklich alles, was man über das Saxophon wissen will, kann man aus Uwe Ladwigs umfangreichen, sehr schön gestalteten und mit über 350 teils farbigen Fotos reich bebilderten Buch erfahren. Anders als in Ralf Dombrowskis "Portrait Saxofon" geht es dem Autor dabei allerdings nicht um die Interpreten, die hier nur eine kleine Nebenrolle spielen, sondern einzig um das Instrument selbst, in allen üblichen und unüblichen Bauarten und Varianten, vom Sopran- bis zum Basssaxophon.

Ladwig beginnt – wie sollte es anders sein – mit Adolphe Sax, der das Instrument 1846 zum Patent einreichte #bereits vier Jahre zuvor hatte Hector Berlioz das Instrument in einem Zeitungsartikel erwähnt#. Neben der Skizze zum Patentantrag und einer Diskussion zu Bohrungsvarianten finden sich detaillierte Ansichten eines frühen Instruments und Instrumentenkoffers.

Der Hauptteil des Buchs dekliniert dann die verschiedenen Hersteller durch. Ladwig beginnt in den USA mit Conn, Buescher, Martin etc. und benennt genauso ausführlich Firmen aus Europa, Asien und Südamerika. Neben kurzen Firmengeschichten klassifiziert er dabei die produzierten Instrumente und liefert zugleich einen Seriennummernkatalog, anhand dessen sich Instrumente datieren lassen. Neben den großen Firmen finden sich kleine, neben alteingesessenen neue Hersteller, jeweils mit detaillierten Beschreibungen und, wo immer möglich, Abbildungen.

Ladwig diskutiert Erfindungen und zusätzliche Patente zu Klappen oder Klappenverbindungen, zeigt Fabrikräume etwa der Firma Keilwerth, aber auch viele aussagekräftige Werbeseiten der Hersteller über die Jahrzehnte. In einem Appendix werden Sonderformen des Saxophons besprochen, etwa Kunststoffinstrumente #man denke an Charlie Parkers Massey-Hall-Konzert oder an Ornette Colemans Auftritte – beide spielten übrigens ein Instrument der Firma Grafton# und Saxophone aus Holz. Ladwig listet sogenannte "Stencils" auf, also Produktionen einer eingesessenen Firma für andere, oft kleinere Hersteller, und er beschreibt Werkzeuge und übliche Arbeitsvorgänge in der Saxophonwerkstatt, von der Instrumenten-Instandhaltung bis zur Koffer-Restaurierung. Zum Schluss gibt er noch Tipps zur Mikrophonierung von Saxophonen.

Ein ausführliches Register beschließt das Buch, das ohne Übertreibung als ein Standardbuch für Saxophonsammler und -bauer beschrieben werden kann. Neben all dem Wissen, das Ladwig in die Seiten packt, liest man sich dabei immer wieder an kuriosen Aspekten von Firmen- oder Baugeschichten fest.

Dr. Wolfram Knauer/Jazzinstitut Darmstadt im Juli 2012