Jazz-Kalender
07.05.24 12:02:25|Besucher online: 2594|Konzerte:110|gerade gesucht: Muneer B. Fennell
Anthem

Anthem(11/2011)

Sebastian Gille

Gille, Sebastian
Sebastian Gille
Tenor & Sopransaxophon, Altklarinette
Held, Pablo
Pablo Held
Piano
Landfermann, Robert 'Robi-Wan'
Robert Landfermann "Robi-Wan"
Kontrabass, e-Bass, Elektronik
Burgwinkel, Jonas 'Indiana'
Jonas Burgwinkel "Indiana"
drums

Er spielt leise. Und im Leisen sehr eindringlich. Der Saxophonist Sebastian Gille ist ein Meister des feinen Tons. Des intimen Tons voller Aussagekraft. Das zeigt dieser 1983 geborene deutsche Jazzmusiker, der auch als Gastsolist der NDR Big Band sehr gefragt ist, hier in vielen Facetten. Vor kurzem von der Presse als einer der bemerkenswertesten Jazzmusiker seiner Wahlheimat Hamburg gefeiert, legt er ein Pirouet-Debüt unter eigenem Namen vor, in dem er aufmerksam nach innen horcht und packende Klänge nach außen trägt. Dies mit drei kongenialen Partnern: Pianist Pablo Held, Bassist Robert Landfermann und Schlagzeuger Jonas Burgwinkel. Alle vier zusammen sind Sebastian Gilles seit 2009 bestehendes, ständiges Quartett. Es macht Musik von einer stilistischen Geschlossenheit und klanglichen Schönheit, die einzigartig sind. Gilles Tenorsaxophon - und in wenigen Stücken auch das Sopransax und die Altklarinette - wirkt dabei wie eine ungemein modulationsfähige Erzählerstimme, die in ruhigem Ton eine immense Intensität entfaltet. Und die, wenn sie doch mal lauter wird, eine auffällige Ruhe bewahrt. Um Ausdruck statt um Selbstdarstellung ging es Gille nach eigenen Worten. Das löst er ein. Seine Musik findet eine faszinierende eigene Identität. Fast alle Stücke sind Eigenkompositionen. Und Geliehenes wie den "Barbara Song" aus der "Dreigroschenoper" hat man wohl selten in so zarter Tiefgründigkeit gehört. Klänge - von innen.